Radio

Umstellung Messmethodik auf 01.01.2018

Eine gute Woche nach der Veröffentlichung der aktuellsten TV-Nutzungszahlen liefert Mediapulse am 22. Januar 2018 die Radionutzungszahlen des 2. Semesters 2017. Die publizierten Radiozahlen basieren noch auf der alten Messmethodik, auch wenn parallel nach insgesamt 4-jähriger Vorbereitungszeit ein halbjähriger Test mit der neuen Methodik lief. Diese Phase ist gemäss Mediapulse erfolgreich vonstattengegangen, weshalb die definitive Umstellung der Radionutzungsforschung auf den 01.01.2018 erfolgt. Die neuen Zahlen werden dann im Juli erstmals veröffentlicht. Die neue Radiowährung sei gemäss Mediapulse nicht mit der alten vergleichbar, sprich ein direkter Vergleich der Radionutzungszahlen ist nicht zulässig. Die einzelnen Radiostationen, die Vermarkter, aber letztlich auch die Werbekunden bleiben gespannt auf die neuen Messungen.

Erkenntnisse Radionutzungszahlen 2. Semester 2017

Im Vergleich zum stabilen Medium TV nehmen gemäss dem Mediapulse Radiopanel des 2. Semesters 2017 die Reichweiten gegenüber dem Vorjahr in allen drei Sprachregionen leicht ab. In der Deutschschweiz erreicht das Radio eine Netto-Reichweite von 85.22% (-1.45 Prozentpunkte), in der Westschweiz 81.64% (-1.04 Prozentpunkte) und im Tessin 87.38% (-1.27 Prozentpunkte). Schweizweit werden dennoch 5.9 Millionen Personen ab 15 Jahren an einem Durchschnittstag über das Medium Radio erreicht. Die Hördauer in der Deutschschweiz bleibt zudem mit täglich rund 114 Minuten unverändert. In der Westschweiz und im Tessin ist hingegen eine Abnahme von 3 bis 4 Minuten zu verzeichnen. In der Westschweiz ist der tägliche Konsum mit 95.8 Minuten weiterhin deutlich niedriger als im Rest der Schweiz.

In Bezug auf die Hörerzahlen kann im Vorjahressemestervergleich bei den Top 3 Privatradiostationen eine klare Veränderung festgestellt werden: Energy Zürich bleibt trotz eines Verlustes von knapp 15 Tsd. Hörern stärkster genutzter Privatsender in der Schweiz. Radio 24 verliert mit einem Wegfall von 25 Tsd. Hörern und rutscht von Platz 2 an die 3. Stelle. Der Versuch, nochmals an die Spitze zu gelangen wie vor 2016, scheitert demnach vorläufig. Neu auf Platz 2 befindet sich der Ostschweizer Radiosender FM1. Ebenfalls an Hörern zugelegt haben die beiden Zentralschweizer Radiosender Radio Central und Radio Sunshine.

Interessant ist stets die Entwicklung des Shares zwischen den privaten, öffentlich-rechtlichen Radiosendern und den ausländischen Radios. Die privaten Radiostationen verlieren im 2. Semester 2017 gegenüber dem Vorjahressemester leicht an Marktanteil: Bei den deutschsprachigen Privatradios ist von einem Share von 30.82% die Rede (-0.74 Prozentpunkte), bei den welschen Radiosendern von 26% (-1.48 Prozentpunkte) und bei den Tessiner Privatradiostationen von einem Marktanteil von 18% (-0.98 Prozentpunkte). Die grösste Anzahl an Hörern haben nach wie vor SRF1 mit täglich stabilen 1.5 Mio. Hörern und SRF3 mit 1.1 Mio Personen. An Hörern zugelegt haben bei den öffentlich-rechtlichen Radiostationen Radio Swiss Pop und Radio SRF Virus. Ausländische Sender spielen bei der Schweizer Bevölkerung weiterhin eine untergeordnete Rolle.

Quelle: Mediapulse Radiopanel (Media Reporter Radio) 01.07.2017 – 31.12.2017