Mach Basic

Es ginge lange alle Verlierer aufzuzählen, aber einige Magazine müssen Federn lassen. Auch die Sonntagstitel müssen weitere Verluste hinnehmen. Nicht grundlos haben immer mehr Verleger beschlossen, dass Sie Ihre Titel nicht mehr publizieren wollen – oder können. Beispielsweise der Blick am Abend, le Matin oder die Zentralschweiz am Sonntag.

Es gilt nun die Leserschaftsentwicklung der kommenden Jahre zu beobachten. Man muss aber kein Prophet sein, um zu erkennen, wohin die Reise hinführt. Wir sind gespannt, wie die Vermarkter ihre Angebote anpassen und wo die Talfahrt ein Ende nimmt.

Kurz zusammengefasst:

Grösste Verlierer sind zum Teil die Konsumententitel: Unter anderem das Migros Magazin und der K-Tipp und ein grosser Teil der Publikumszeitschriften. Die Schweizer Familie, Style, Schweizer Illustrierte und mit dem Pendant in der W-CH dem Illustré, müssen mit einem satten Leserschwund klarkommen. Auch die Sonntagspresse verliert weitere Leser. Das hat auch zu einer Verschiebung bei der Pole-Position in der Sonntagspresse gesorgt. Neu ist der SonntagsBlick wieder die grösste Sonntagszeitung in der Deutschschweiz (vor der Sonntagszeitung). Die Tagespresse in der D-CH stagniert, die in der I-CH verliert und nur die Tagespresse in der W-CH kann, nachdem Le Matin weg ist, etwas hinzugewinnen.

Bei den Magazinen können einzig ein paar Titel etwas Boden gut machen, allen voran die Wirtschaftstitel, aber auch die Landliebe, Glückspost und das Friday. Friday wegen der neuen französischen Ausgabe. Migusto gewinnt ebenfalls weitere Leser dazu.

Auch die Doppelnutzer Print & Online haben sich kaum positiv verändert, ganz im Gegenteil. Die Print-Leser nehmen ab und die Digital Leser nehmen zu. Das rettet manchen Titel bei der Gesamtentwicklung, zeigt aber eher eine Verschiebung als einen Gewinn.

Es gibt keine wahnsinnigen Ausreisser. Einzig hervorzuheben ist, dass 20 Minuten in der D-CH bald genauso viele Online-Leser wie Print-Leser hat und nach der Einstellung des Blick am Abends die Exklusivleser des Blick Online hinzugewonnen haben. Insgesamt hat aber die Gesamtentwicklung der Blick-Gruppe, gerade durch die Veränderungen im Print, verloren.

Es gibt inzwischen auch Titel, die mehr Online-Nutzer als Print-Leser haben. Dazu zählt der Beobachter, 20 Minuten Friday und die Handelszeitung.

Will man nun das Positive aus den Zahlen ziehen, kann man durchaus sagen, dass die Zielgruppe immer noch sehr gut durch den einen oder anderen B2B Titel angesprochen werden kann. Die Auswahl der Titel ist weiterhin sehr gross und deckt viele unterschiedliche Themen & Branchen ab – wenn auch mit einer kleineren Reichweite als früher. Nichts desto trotz lassen sich auch weiterhin mit einer Auswahl an Tages- oder Sonntagszeitungen schweizweit sehr gute Reichweiten erzielen.

Fazit: Grosser Verlierer sind ganz klar die abonnierten Printmedien.

Durch die Rückgänge bei den Abonnentenzahlen und die sinkende Zahlungsbereitschaft werden die Redaktionen mit Konsolidierungen und Kostenreduktionen konfrontiert. Qualität und journalistische Werte geraten dadurch weiter unter Druck. Fake News nehmen bestärkt durch diese Aspekte weiterhin zu.

Vorsicht ist beim Vergleich mit den Zahlen aus dem Vorjahr geboten. Die Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2018 können nicht direkt mit den Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2019 verglichen werden. Im Verlauf des letzten Jahres wurde die Methodik geändert, darum können nur die Zahlen aus dem zweiten Halbjahr 2018 mit den aktuellen Zahlen verglichen werden.